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Alp Nr. 90 : Alp Untere Mans
30.06.2012 09:15 ( 4848 x gelesen )


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Ab der oberen Mans beim Hag rechts
- Zusammen mit Bogarten und Oberer Mans bewirtschaftet
- Der Besitzer hält die Gebäude gut in Stand
- Wurzelgeist neben Türe
- Alphorn Richtung Sigelwand, leider sehr windig
- Das Alp-Horn Schild vergessen zu platzieren
- Ein Wanderer spricht mich an und zeigt mir seine Fotos
- Wanderausrüstung, Modeschau und Sonnencreme
- Der Gigawanderer


Von der Oberen Mans ist es nicht mehr weit bis zur Unteren. Zum Glück frage ich den Senn noch nach dem Weg, denn die Gebäude sind hinter einem kleinen Felsen gut versteckt. Beim Hag zur unteren Weide halte ich mich deshalb nach Anweisung rechts und finde etwas weiter unten einen Fussweg zur gesuchten Alp. Die Untere und Obere Mans werden heute zusammen mit Bogarten bewirtschaftet. Die Hütte wird für Ferienzwecke genutzt und die Besitzerfamilie Moser hält die Gebäude sehr gut in Schuss. Auch die Umgebung ist sehr gepflegt, verschiedene junge Baumarten werden auf einer speziell abgegrenzten Weide aufgezogen. Die Aussicht zum Säntis mit dem darunter liegenden Seealpsee ist einfach fantastisch. Neben dem Eingang zur Hütte hängt ein origineller Wurzelgeist, etwas Restfarbe lässt mich vermuten, dass dieser Kopf früher einmal bemalt war.

 
Etwas unterhalb der Hütte spiele ich ein paar Alphornstücke. Hoffnungsvoll schaue ich zur nicht weit entfernten Sigelwand und warte auf ein Echo, leider vergebens. Der Wind bläst auch hier sehr kräftig und hält meine Freude in Grenzen. Ich möchte es deshalb auf der anderen Seite der Alp Richtung Bogarten versuchen und mache mich auf den Weg. Hinter der Scheune ist ein Fensterladen geöffnet, dahinter entdecke ich eine uralte Autofelge mit Pneu, wie die wohl hier hinauf gefunden hat?
Etwas oberhalb des Weges zu Bogarten spiele ich nochmals ein paar Stücke als Abschluss, denn langsam muss ich zurück nach Hause. Plötzlich bemerke ich, dass ich das Alp-Horn-Schild vergessen habe anzubringen. Sehr ärgerlich, jetzt habe ich definitiv Zeitnot. Ich packe deshalb sofort alles zusammen und gehe den Weg nochmals zurück, was mich total gerade eine halbe Stunde kostet.
 
Im Eiltempo steige ich nun ab, in 50 Minuten sollte ich zu Hause sein. Da es jetzt viele Wanderer unterwegs hat, mache ich es so, dass ich springe wenn mich niemand sieht und sobald Leute auftauchen, versuche ich gemächlicher zu gehen. Bis zum Hüttentobel geht das einigermassen gut, dort hat es dann aber so viele Wanderer, dass ich nur noch normal gehen kann. Jetzt spricht mich auch noch ein Typ aus St. Gallen an: „Ah, en Alphornblöser, da isch sichr schö gsi, han ich öppis verpasst? Wo hend si denn blose“ Natürlich musste ich ihm antworten und jetzt beginnt er auch noch zu Erzählen, och… Im letzten Jahr hatte er den Arm gebrochen und nutzte die Gelegenheit um regelmässig frühmorgens nach Seealp zu wandern. „ Wössed sie, uf em Bau cha me mit eme brochne Arm ebe nöd schaffe.“ Er erzählte mir dann auch noch, dass er seiner Sekretärin von der Alp aus per Handy Anweisungen geben musste und schmunzelte: „ Sie het sich sogar entschuldigt, will sie scho am halbi Achti am Morge aglüte het, wo ich denn abr gseit ha, dass ich scho mit dr ganze Fotousrüschtig i Seealp ufeglaufe bi, isch si grad baff gsi, he, he.“ Ich finde es nicht so lustig wie er, das mit dem Arm, der Baustelle, dem Arbeitsausfall und der Sekretärin passt für mich einfach nicht richtig  zusammen. Scheinbar gefällt ihm meine Anwesenheit trotz der kurz angebundenen Antworten. Deshalb packt er auch noch sein iPhone aus und zeigt mir alle Bilder vom letzten Jahr in Seealp… Uiuiui, ich liebe es...
 
Auf meinem weiteren Weg durchs Hüttentobel wird es nun immer interessanter. Auf den normalen Wanderwegen, sind alle Leute mehr oder weniger ähnlich gekleidet. Auf dem Highway nach Seealp ist es aber schon etwas speziell. Man könnte auch in St.Gallen in der Multergasse stehen und würde  ähnliche Bilder sehen. Alle Varianten von Schuhen, Kopfbedeckungen, Sonnenbrillen und diese zum Teil auch nur als Kopfschmuck aufgesteckt, sowie Mamas Schosshund und natürlich auch Familien mit Babys und Kinderwagen trifft man an. Zudem hinterlässt jede Gruppe ihre eigne Duftnote, sei es von Sonnencreme oder anderen üppig riechenden Wässerchen. Als krönender Abschluss begegne ich in Wasserauen noch dem ultimativen Gigawanderer. Er ist gerade aus seinem Cabriosportwagen ausgestiegen, cremt sich ein und trägt folgende Bekleidung:
Trackingschuhe, enge Shorts, enges Body betonendes Oberteil, Sonnencap und eine aufgesteckte Sonnenbrille, dazu hängen an einem Spezielgürtel auf jeder Seite eine Velotrinkflasche. Ich möchte ihm nicht mitteilen, dass er wie eine Witzfigur aussieht. Ich behalte es deshalb für mich und laufe nur mit einem Schmunzeln an ihm vorbei.


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