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Alp Nr. 89 : Alp Klein Hütten
27.07.2020 07:45 ( 642 x gelesen )

  • Neue Parkplatzbewirtschaftung
  • Seit langer Zeit wieder die erste Begehung
  • Tor bei Waldrand schletzt richtig laut
  • Auf der Alp herrscht ein reges Treiben, die Geissen werden gemolken
  • 2-faches Echo Richtung Gloggern, weit entfernt
  • 3-faches Echo gegen Aescher, leider dämpft der Wald 
  • Senn möchte kein Schild aufhängen, ich habe seine Kinder geweckt
  • Ein Leistungswanderer meint im Vorbeispringen: "Hesch kain backstage wo dir s Alphorn trait?"


Seit langer Zeit ist es wieder die erste Begehung einer Alp. In den letzten Jahren hatte ich ein paar andere musikalische Projekte und musste deshalb das Projekt Alp-Horn etwas vernachlässigen. Durch die Corona-Krise musste ich die Sommerferien zu Hause verbringen, was mir aber nicht schwergefallen ist. Viel Zeit verbrachte ich einfach nur zu Hause im Garten und scheute mich nicht, einen halben Tag oder mehr im Liegestuhl zu relaxen. 
 
Morgens um 05:15 stehe ich auf und möchte möglichst früh auf die Alp Klein Hütten um den Sennen bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Der Parkplatz in Wasserauen wird neu bewirtschaftet, dazu ist eine Zahlstation aufgestellt worden. Damit hatte ich natürlich nicht gerechnet und habe auch das nötige Münz nicht mit dabei. Deshalb muss ich mir die APP Park&Pay herunterladen und die fälligen Gebühren bezahlen. Der Vorteil ist, dass man am Schluss nur die effektive Parkzeit berappen muss. Es ist zwar frühmorgens, ich bin aber trotzdem nicht alleine unterwegs, ich treffe rund 20 Personen die dieselbe Idee haben wie ich.
 
Im Hüttentobel überhole ich drei Personen, einen älteren Herrn der mit seinen beiden Enkeln, das vermute ich jedenfalls, in gemächlichem Tempo wandern. Es sieht so aus, wie wenn der ältere Herr lieber schneller voran käme, die beiden Buben sehen eher weniger motiviert aus. Oben am Waldrand ist die Alp mit einem mittelschweren Stahltor abgegrenzt. Daran ist ein schwarzer Veloschlauch gebunden der das Tor zuschletzt. Dieser ist so streng eingestellt, dass das Tor bei jedem Durchgang laut schletzt.
 
Die Alp ist mit einer Transportseilbahn von Wasserauen aus erschlossen. Vor den Alphütten steht das Gebäude der Bergstation, alle Gebäude sind sehr sauber unterhalten. Es herrscht ein reges Treiben, ich sehe einen Sennen der vor der Hütte die Ziegen melkt. Mit dem Alphorn möchte ich nicht mit der Türe ins Haus, deshalb besteige ich erst den Hügel Richtung Äscher und spiele dort zwei erste Stücke Richtung Alp und ein weiterses Richtung Äscher. Danach sammle ich ein paar schöne Bilder mit einer Weinbergschnecke und mache mich dann auf zu den Sennen. Ich gehe zum melkenden Sennen und stelle mich vor. Es stellt sich heraus, dass er ein Angestellter deutscher Abstammung ist. Sein Blick ist etwas angestrengt, er schickt mich dann zur Alphütte, der Chef sei dort. Bei der Alphütte schaut eine ebenfalls deutsche Frau zur Türe heraus und fragt mich, womit sie mir helfen könne. Ich erkläre ihr kurz das Projekt und drücke ihr das Schild mit Beschreibung in die Hand, sie verdreht sich die Augen und meint, sie müsse dem Chef mal fragen. Als sie zurück kommt meint sie, dass der Chef das nicht möchte mit dem Hinweis, ich habe seine Kinder geweckt. Hoppla, das ist mir nun doch noch nie passiert, meine ich. Sie meint dann nur noch, dass ich das zu akzeptieren habe. Ich kenne den Chef eigentlich schon, Michael Graf der Sohn von Karl Graf, mit dem ich früher viel zusammen gearbeitet hatte. Michael hatte vor drei Wochen einen Leserbrief im AV über die störenden Touristen veröffentlicht und den Tourismus Appenzell angeprangert. Er solle endlich aufhören noch weiter Werbung mit der scheinbar "heilen" und "idyllischen" Alpenwelt zu machen. Dies sei ein zeitintensiver und kräftezerrender Beruf und da brauche nicht noch jeder Tourist lästige Fragen zu stellen. Er komme auch nicht mehr mit der Tracht für einen Gratisznacht an den Sennenball, nur damit sich die Touristen belustigen können - ich kann die Situation von Michael gut verstehen.  

Zum Glück steht auf meinem weiteren Tagesprogramm die Alp Gloggern. Die habe ich mir aufgespart, denn sie ist wirklich etwas Besonderes und ich hoffe, dass sich meine Gefühle wieder aufheitern. Beim Aufstieg überholt mich dann ein sogenannter Leistungswanderer und ruft mir zu: "Hesch kain backstage wo dir s Alphorn trait?" So einer hat mir nun gerade auch noch gefehlt. Kurz bevor man in den Wald kommt, packe ich zur Beruhigung nochmals mein Alphron aus und blase ein Stück Richtung Äscher, hier hört man kein Echo mehr.     


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