Alp Aspendil

Datum 08.05.2012 13:00 | Thema: DEFAULT

#CMSBLOCK{{457}}[[{"widget":"block"}]];Cms Block [Gadgets :: Alp Aspedil]#​
- Sturmholz
- Grosse Holzscheiter
- Ein spezielles Holztablar vor dem Fenster
- Die Badewanne wartet auf ihren nächsten Einsatz
- Kein Echo
- En feine z’Mittag
- Eine tragische Geschichte

Der Aspendiel ist nicht weit entfernt vom mittleren Sönderli und ringsum von Wald umgeben. Am letzten Wochenende hatte es stark gestürmt und auch hier Schaden angerichtet. Eine Doppeltanne hatte es buchstäblich im unteren Teil verrissen, man kann die riesige Gewalt des Windes fast jetzt noch spüren. Beim genaueren betrachten sehe ich, dass die Tannen unten bei der Wurzel bereits faul waren. Vor der Alphütte sind ungewöhnlich grosse Holzscheiter deponiert, diese wird der Senn sicher nächstens in die Arbeit nehmen.
 
Beim Fenster zum Sitzplatz entdecke ich ein spezielles Holztablar welches man aufklappen kann. Dieses ist vielleicht als Durchreiche von der Küche gedacht, vielleicht platziert der Senn hier aber auch seinen Laptop und ist via WLan mit der übrigen Welt verbunden. Hinter dem Haus plätschert fröhlich ein kleines Bächlein über ein Stahlprofil, daneben wartet eine Badewanne auf ihren nächsten Einsatz im Sommer. Bei diesem Gedanken erinnere ich mich an meine Kindheit.

An ganz heissen Sommertagen durften wir im Brunnen vor dem Hof bei meinem Grossvater, „em Däpplis Alfred“, baden. Das Wasser war natürlich für die Kühe gedacht und sollte nicht verschmutzt werden, deshalb war es meistens eine Ausnahme. Uns Kinder freute es aber immer. Nach dem Badespass wurden wir jeweils beauftragt, das Wasser abzulassen und den Brunnen mit der Bürste sauber zu reinigen.

 
Vor der Alphütte spiele ich zwei Stücke, leider ist kein Echo zu hören. Vor dem Stall machen Christian und ich nun Mittagspause, zwei grosse Holzrugel dienen als Hock und zwei kleine Steinplatten als Tisch. Wurst, Käse, Tomaten, Rüebli, Salami, Speck, Brot und zum Dessert für Christian einen Apfel und für mich ein Landsgmendschrömli, einfach fein! Während dem Essen erzählt mir Christian von seiner Freundin Mimmi aus Shanghai. Sie hatte eine tragische Geschichte erlebt mit einem Mädchen aus ihrem Dorf, das aus sehr armen Verhältnissen stammte.

Mimmi hatte die Kleine finanziell unterstützt, was nicht immer problemlos möglich war. Auch gegenüber ihrer eigenen Familie musste sie sich immer rechtfertigen. Sie wollte aber, dass das kleine Mädchen eine anständige Schulausbildung erhält, auch wenn sie nicht mit ihr verwandt ist. Das Mädchen wurde leider auf tragische Weise auf dem Weg in die Stadt von einem Auto tödlich angefahren. Nun unterstützt sie den kleineren Bruder des Mädchens.




Dieser Artikel stammt von Alphorn - Aurel Wyser - 119 Alpen und 97 Heimweiden
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