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Alp Nr. 58 : Alp Gross Leu
29.05.2014 21:20 ( 4486 x gelesen )

- Ein grosser Findling mit einer geschnitzten Heiligenfigur und einem jungen Ahornbaum
- Im Hintergrund imposant das Öhrli
- Ein Schuss lässt mich erschrecken
- Grosse Alpliegenschaft, fast schon wie ein Talbetrieb
- Ein Entlüftungsrohr in der Wiese
- Sehr trockenes Alphornspiel
- Ein junger Senn, Daniel Graf von der Rapisau begrüsst mich freundlich
- Er hat 27 Milchkühe und seit letztem Jahr eine neue Rohrmelkanlage
- Sein Grossvater konnte die Alp 1978 von einem Dr. Dörig aus Zürich kaufen
- Im Gaden steht ein Klavier, hier findet alljährlich die Leuestubete statt
- Das Klavier wird nicht mehr gebraucht, „de Ebenälpler nehnt amel e elektrisches mit“ 


Nach ersten Eindrücken von der Alp Leustückli gehe ich weiter zur Alp Gross Leu. Am Anfang der Alp steht ein grosser Findling in dem eine Heiligen Figur mit Schaf und Kuh hinter einem geschmiedeten Gitter angebracht ist. Unmittelbar dahinter wächst ein junger Ahorn Baum  und im Hintergrund ragt imposant das Öhrli empor. Plötzlich höre ich einen lauten Knall, ein Gewehrschuss? Bei der Alp Gross Berndli sehe ich einige Personen am Waldrand stehen und über ihnen schwebt eine Rauchwolke. Wie ich später erfahre, sind heute Morgen einige Jungs mit ihren Töffli hier hinauf gefahren und zelten über das Pfingstwochenende.

Die Liegenschaft Leu ist sehr gross, die Gebäude schon fast wie bei einem Talbetrieb und die Zufahrt müsste mit fast jedem Auto gut befahrbar sein. Auf der Weide etwas oberhalb der Gebäude ragt ein eisernes Entlüftungsrohr aus dem Boden, mit drei Pfählen und Stacheldraht eingezäunt, damit es kein Tier beschädigen kann. Hier spiele ich drei Stücke und muss leider feststellen, dass es fast so trocken ist wie wenn man in einen Mehlsack bläst. Der Senn kommt trotzdem zum Stall hinaus, winkt und ruft ein lautes Bravo nach oben, das freut mich natürlich auch.

Danach stellen wir uns gegenseitig vor, er heisst Daniel Graf und kommt von der Rapisau. Er hat im letzten Jahr seine Lehre als Landwirt abgeschlossen und verbringt jetzt seine erste Saison ganz alleine auf der Alp. Er hat 27 Milchkühe im modern eingerichteten Stall. Im letzten Jahr haben sie sich eine moderne Rohrmelkanlage angeschafft, die die Arbeit etwas erleichtert. Sein Grossvater konnte die Alpliegenschaft 1978 von einem Doktor aus Zürich namens Dörig kaufen. Dazumal war alles ziemlich verlottert, nicht nur die Gebäude mussten dringend saniert werden, sondern auch die Weide musste von Unkraut befreit werden.

Die Heustocktür ist offen, direkt neben dem Eingang steht ein weisses Klavier. Sowas, ein Klavier auf der Alp. Ich frage Daniel: „Machsch denn du au Musig?“ Er lacht und meint: „Nei, das do mösst me sowieso zescht stimme. De Ebenälples Thomas hets emol brocht fö d’Stobete, abe hüt bringt e all e elektrisches mit. Wenn‘d wotsch chasch es fö’s hole gratis mitneh!“ Meint er mit einem Grinsen. Ich lehne dankend ab, denn bei uns im Keller steht auch eins das gerne wiedereinmal gestimmt würde. Daniel würde mir gerne noch etwas zu Trinken anbieten, ich möchte aber gerne noch bevor es ein dunkelt zur oberen Hundslanden.   


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